Die Anfänge des Sportvereins gehen auf das Jahr 1921 zurück. Hermann Hubertus Freiherr von Hodenberg hatte zu dieser Zeit sein Studium an der Universität Oxford beendet und kehrte in seinen Heimatort Hudemühlen zurück. Aus England brachte er die Freude am Fußballspielen mit. Es gelang ihm die Mitglieder des bereits bestehenden Junggesellenklubs „Fidele Brüder“ für diese Sportart zu begeistern. Als Resultat dieser geweckten Spielfreude wurde im Frühjahr 1921 der „Hudemühler Sportverein“ gegründet. Die ersten Funktionäre waren Hermann Freiherr von Hodenberg (1. Vorsitzender), Hans Griesbach (Kassierer) und Friedrich Wilhelm Koch (Schriftführer). Das erste Spiel der frisch gebackenen Fußballmannschaft fand am Himmelfahrtstag 1921 in Düshorn statt. Der Hudemühler Sportverein gewann mit 1:0 durch Elfmeter. Der erfolgreiche Schütze war Hermann von Hodenberg. Aber schon bald beendete Freiherr von Hodenberg seine Spielerlaufbahn. Statt dessen betätigte er sich als Schiedsrichter und galt schließlich als einer der besten in der Region.
Mitte der 20er Jahre hatte der Hudemühler Sportverein zeitweilig einen großen Mangel an Spielern, so dass der Spielbetrieb sehr unregelmäßig war. Viele Spiele wurden kurzfristig abgesagt, oder die Hudemühler Fußballer traten einfach nicht an. Erst ab 1927 wurde die Mannschaft durch Betreiben von Kalli Wiechmann, Ernst Bäßmann u.a. wieder gefestigt. Die Erfolge blieben nicht aus. Ergebnis dieser Bemühungen war der Gewinn der Gau-Meisterschaft in der Saison 1930/31.
Der aller erste Fußballplatz des Hudemühler Sportvereins lag am Volksloh. Heute befindet sich an der gleichen Stelle ein Spielplatz (gegenüber der Aller-Meiße Halle). Der Fußballplatz lag also unmittelbar an der Meiße und das brachte einige Nachteile. Oft gab es Spielunterbrechungen, weil der Ball zu weit geschossen wurde und mit lange Stangen aus dem Wasser gefischt werden musste. Da die Meiße zu dieser Zeit auch noch nicht eingedeicht war, wurde der Platz bei Hochwasser überflutet. Immer wieder musste daher auf Ausweichplätzen gespielt werden, z.B. am Generalsberg und an der Schuttkuhle. Im Jahre 1930 verpachtete die Familie von Hodenberg dem Verein ein besser geeignetes Gelände; es wird bis heute vom SV Grün-Weiß als Fußballplatz genutzt. Der Platz war zwar etwas zu schmal, doch die Hudemühler Fußballer bewiesen Einfallsreichtum und fürs Fußballspielen günstige Art von starken Nerven. Ein paar Vereinsmitglieder fällten in einer Nacht und Nebel Aktion und ohne Wissendes Försters die störenden Kiefern. Von da an war genug Platz....
Die Aktivitäten des Sportvereins beschränkten sich schon damals nicht nur auf das Fußballspielen. Man betrieb auch Leichtathletik; Heinrich Rust beispielsweise war als guter Langläufer weithin bekannt. Zu dem bereicherten Faustball und Volkstanz das Vereinsleben, sogar das Aufführen von Theaterstücken gehörte dazu.
Mit Wirkung vom 01.Oktober 1936 wurden die beiden selbstständigen Ortschaften Riethagen und Hudemühlen zusammen geschlossen. Der neuen Gemeinde gab man den Namen Hodenhagen. Die Bezeichnung stammt von einer Veste, die im 13. Jahrhundert im Meißebruch stand und unseren Ort begründet hat. Wegen dieser Umbenennung änderte sich auch der Name des Hudemühler Sportvereins in Sportverein Grün Weiß Hodenhagen.
Die Zeit des dritten Reichs war für viele Vereine sehr schwierig, so auch für de SV Hodenhagen. Die Nationalsozialisten versuchten, den Sport zu politisieren. Wegen des zweiten Weltkriegs und des dadurch bedingten Spielermangels musste der Fußballspielbetrieb eingestellt werden. Nach Kriegsende gelang die Wiederbelebung des Vereins. Viele Flüchtlinge und Vertriebene kamen aus dem Osten Deutschlands nach Hodenhagen und wurden Mitglied im Sportverein. Die hier stationierte 522. Kompanie der britischen Rheinarmee forderte die Hodenhagener Jugend auf, gegen sie Fußball zu spielen. Da es in dieser Zeit schwierig war, entsprechende Kleidung zu beschaffen, halfen die britischen Soldaten mit Fußballschuhen, Trikots und Hosen aus. Unterstützung bekam der Verein auch von einer Einheit der German Soldier Organisation, in der heimatlose deutsche Kriegsveteranen dienst taten. Viele dieser Männer wurden in Hodenhagen ansässig und blieben aktive Mitglieder.
Der erste Vorsitzende nach dem Kriege war Walter Willig. Seine Hauptaufgabe bestand darin, Bekleidung und die nötigsten Materialien für den Sportplatz zu beschaffen. In der Nachkriegszeit gab es viele Freundschaftsspiele mit Stadtmannschaften, vor allem aus Bremen und Hannover. Die Mannschaft von Komet Bremen kam Beispielsweise in regelmäßigen Abständen nach Hodenhagen. Beliebt waren solche Besuche auf dem Lande vor allem wegen der guten Verpflegung: Man konnte sich endlich mal wieder ordentlich satt essen. Da die Schützenvereine von der britischen Besatzungsmacht noch verboten waren, wurden die Hodenhagener Schützenfeste in den Jahren 1947 und 1948 vom Sportverein durchgeführt. Schießen mit dem Gewehr war allerdings untersagt. Auch hier wusste man sich zu helfen. Die Sportschützenkönige Ulrich Priewe und Kurt Hogrefe wurden im Pfeilwerfen und Armbrustschießen ermittelt.
Ende der 40er Jahre erweiterte der Hodenhagener Sportverein seine Anlagen. Der Sportplatz wurde planiert und verbreitert, außerdem legte man eine 400-m-Laufbahn an. Den größten Teil der Arbeit verrichteten Vereinsmitglieder, doch trotz dieser unentgeltlichen Leistungen entstanden erhebliche Kosten durch den Materialverbrauch. Daher wurden Sammlungen durchgeführt. Man hoffte, die Schulden noch vor der Währungsreform in Reichsmark bezahlen zu können. Leider misslang dieser Versuch — der damalige 1. Vorsitzende, Walter Migge, sollte mit einer Gehaltspfändung für die Schulden des Vereins gerade stehen. Bemerkenswert ist dabei, dass Walter Migge beruflich als Finanzbeamter tätig war... Durch sparsame Haushaltsführung konnte die Finanzlage des Vereins aber wieder gebessert werden.
Die Nachkriegszeit war für den SV Grün-Weiß eine Zeit der sportlichen Erfolge. Große Sportfeste fanden in der „Aller-Kampfbahn“ statt; viele Hodenhagener Fußballer spielten in der Kreisauswahl; Walter Migge und Georg Brand galten als die besten Außenstürmer des Kreises. Später traten Georg Brands Söhne in die Fußstapfen ihres Vaters.
In der Spielsaison 1949/50 belegte die 1. Herrenmannschaft den zweiten Tabellenplatz der Kreisklasse und stieg in die Bezirksklasse Heide/West auf. Zwar verlor der SV Hodenhagen das erste Spiel in der Bezirksklasse gegen Soltau mit 1:5, am Ende der Saison erreichten die Spieler aber einen beachtlichen dritten Tabellenplatz. In der darauffolgenden Saison 1951/52 belegte der SV Grün-Weiß sogar den ersten Platz, punktgleich mit Germania Walsrode. Das Entscheidungsspiel ging aber mit 1:7 verloren.
Die Hodenhagener Spiele waren gut besucht — bei Auswärtsspielen wollten so viele Zuschauer mitfahren, dass für die Karten ein Vorverkauf eingeführt werden musste. Für den Transport lieh man sich den einzigen LKW des Ortes, den Milchwagen der Firma Georg Brand. Es handelte sich dabei um ein ehemaliges Militärfahrzeug, das mit Holzgas betrieben wurde. Oft fuhr auch eine Musikkapelle auf der Ladefläche mit. Siege wurden auf der Heimfahrt durch die Auspuffsirene schon weit vor Hodenhagen angekündigt.
Zu dieser Zeit geschah es, dass sich beim Verein ein Mann namens Karl-Heinz vorstellte. Er gab vor, Fußball-Lehrer zu sein, und wollte die Hodenhagener Mannschaft trainieren. Obwohl man dem Unbekannten anfangs etwas skeptisch gegenüberstand, machte man ihn zum Trainer. Karl-Heinz führte viel Neues ein. Er ließ die Spieler ohne Schuhe trainieren, damit sie mehr Ballgefühl bekämen. Er übte verschiedene Schusstechniken ein und variierte die Mannschaftsaufstellung. Er änderte auch die Sitzordnung bei den Fahrten zu den Auswärtsspielen — nicht mehr die Zuschauer, sondern die Spieler bekamen die Sitzplätze. Diese und andere unkonventionelle Maßnahmen brachten weitere sportliche Erfolge. Karl-Heinz blieb allerdings nur etwas mehr als 2 Jahre in Hodenhagen. Genauso plötzlich wie er aufgetaucht war, verschwand er wieder. Man munkelte, er habe finanzielle Probleme. Vielleicht spielte auch sein starker Hang zum Alkohol eine Rolle. Sein Abschied wurde allgemein bedauert.
Unter dem Vorsitz von Arthur Falkus wurden auf dem Sportplatz einige Umbauarbeiten vorgenommen. Das Gelände erhielt einen neuen Zaun; Kassiererhaus und Umkleidekabinen wurden gebaut. Die Arbeiten gingen unter der Leitung von Zimmermann Heinrich Mahlfeld vonstatten. Von allen Seiten wurde bedauert, dass Arthur Falkus 1954 den Vorsitz wegen Wohnungswechsel abgeben musste.
Dass Hodenhagener trinkfest sind, bewiesen sie auf Festen und Vereinsabenden. Trotzdem wurde in der Vorstandssitzung vom 10. Dezember 1955 laut Protokoll einstimmig und aus gutem Grund beschlossen: „Spieler, die am Sonnabend gezecht haben, werden an 1 oder 2 darauffolgenden Sonntagen nicht aufgestellt.“ Ob dieser Beschluss auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt wurde, ist nicht bekannt. Wie hoch der Stellenwert von Bier ist, wird auch an anderen Stellen deutlich. Beispielsweise waren die Bierpreise so wichtig, dass man sie auf Jahreshauptversammlungen besprach. Im Protokoll von 1962 heißt es wörtlich: „Als besonders wichtig wurde das Angebot von W. Nass [seinerzeit Vereinswirt] angesehen, den Stiefel Bier mit 3,- DM zu verkaufen.“
Neue Aktivitäten entfaltete der Verein im Bereich des Turnens. 1956 wurde für 1516 DM eine Geräte-Grundausstattung (Barren, Reck, Pferd und Matten) angeschafft. Heutzutage müßte man für dieselben Geräte rund das 20fache ausgeben. Am 20. Januar 1957 begann der Turnbetrieb im Saal der Gastwirtschaft „Zur Meiße“. Die Leitung der Gruppe übernahm Alfred Müller. Die Gaststätte von „Mieze“ Kirchhoff sollte aber nur vorübergehend als Turnraum dienen. Hodenhagens Bürgermeister Wilhelm Buschmann versprach volle Unterstützung der Gemeinde bei der Erstellung einer eigenen Sporthalle.
Im Sommer 1958 kaufte die Gemeinde Hodenhagen zum Preis von 10 000 DM eine Halle aus Rahrdum bei Jever. Es handelte sich um eine ehemalige KdF-Halle, die zwischenzeitlich auch als Kino benutzt wurde, zuletzt aber 3 Jahre leer stand. Sie wurde in Rahrdum abgebrochen und in Hodenhagen wieder aufgebaut. Den Bauplatz stellte die Realgemeinde Hudemühlen großzügigerweise zur Verfügung. Nach Plänen von Architekt Willenbockel erfolgte die Umgestaltung in die „Turn- und Sporthalle Allertal“, wofür rund 125 000 DM verausgabt wurden. Eigentümer war die Gemeinde Hodenhagen, der Sportverein bekam jedoch ein kostenloses Nutzungsrecht. Die Einweihung der Sporthalle fand am 5. Juli 1959 statt. Für besondere Verdienste bei der Realisierung dieses Projektes ehrte der Sportverein dabei Bürgermeister Wilhelm Buschmann und Georg Brand, der für den Transport der Halle verantwortlich war. Die Sporthalle war in der damaligen Zeit etwas ganz Besonderes für ein Dorf wie Hodenhagen — im gesamten Landkreis Fallingbostel gab es ja nur 3 Sporthallen. Die Hodenhagener Halle wurde von den Turnern, aber auch von den Handballern, Fußballern und von Schulklassen regelmäßig genutzt. Lehrer Kurt Strasburger rief 1960 eine Kinder-Turngruppe ins Leben. Innerhalb kurzer Zeit erreichte die Mitgliederzahl einen Höchststand von 70 Aktiven — für einen so kleinen Ort, wie es Hodenhagen damals war, eine erstaunlich große Zahl!
Begünstigt durch den Hallenankauf, ließ die nächste Sparten-Neugründung nicht lange auf sich warten. Am 28. Oktober 1958 entstand eine Tischtennisabteilung. Die Herrenmannschaft begann 1960 mit Punktspielen in der 1. Kreisklasse. 1963 errang sie die Kreismeisterschaft und stieg in die Bezirksklasse auf. Dort erreichte sie auf Anhieb den 3. Tabellenplatz. Bekannte Spieler jener Tage waren u. a. Manfred Badenhop, Dieter Gloger, Hugo Kurtzius, Karl-Heinz Jürgens und „Toni“ Pichler.
Erfolgreich war auch die Damen-Handballmannschaft mit ihrem Trainer Horst Müller. Das gemeinsame Team vom SV Hodenhagen und dem MTV Eickeloh-Hademstorf gewann von 1957 bis 1962 insgesamt 9 Kreismeisterschaften auf dem Feld und in der Halle.
Weniger glanzvoll war in diesem Zeitraum das Abschneiden der 1. Herren-Fußballmannschaft. Mehrere Spieljahre stand sie in der 1. Bezirksklasse am unteren Tabellenende, bis sie schließlich 1960 in die Kreisklasse absteigen mußte. Beiden Jugendmannschaften fehlte es außerdem an Nachwuchs. Um noch spielfähig zu bleiben, schlossen sich die Hodenhagener Jugendlichen mit Eickelohern und Hademstorfern zusammen.
Im März 1960 musste der langjährige Vereinswirt Albert Dröscher aus Gesundheitsgründen seine Gastwirtschaft aufgeben. Seine Nachfolger wurden Wolfgang Naß und später Kurt Putzke. Die Bewirtung auf dem Sportplatz blieb jedoch bis 1972 weiter in den Händen von „König Albert“.
Im September 1964 schloss der Bundesgrenzschutz einen Vertrag mit dem SV Hodenhagen. Für eine monatliche Gebühr von 30 DM durfte die Grenzschutzabteilung aus Walsrode die Sportanlage montags bis freitags benutzen. Die Hodenhagener Anlage war damals sehr gut ausgestattet. Außer einem Fußballfeld gab es Laufbahn, Kugelstoßringe, Weitsprunganlage, Hochsprunganlage und Umkleideräume.
Der sportliche Wiederaufschwung der Fußballsparte begann, als 1965 Wilhelm Wiechmann die Leitung der Jugendmannschaften übernahm. Seine Arbeit fruchtete bald; im Spieljahr 1968/69 errang die A-Jugend erstmals die Kreismeisterschaft. Später wurde dieser Nachwuchs zu einer wichtigen Stütze der 1. Herrenmannschaft. 1966 wurde unter erheblichem finanziellen Aufwand ein zweiter Fußballplatz geschaffen.
Am 26. November 1967 wurde auf der Jahreshauptversammlung einstimmig beschlossen, daß sich der Verein ein „Jugendheim“ baut. Hinter der Bezeichnung verbarg sich nichts anderes als das heutige Sportheim. Es mußte aber als Jugendheim deklariert werden, damit der SV Grün-Weiß Fördermittel vom Landkreis und Kreissportbund bekam. 1968 erstellte man die Pläne für den Bau des Jugendheims. Dem im Januar 1969 gebildeten Bauausschuss standen Karl-Heinz Heidt und Gerhard Radschuweit vor. Im weiteren Verlauf des Jahres 1969 wurde die Baugenehmigung erteilt. Es war ein langer Weg bis dahin gewesen. Unvergessen bleibt die Anekdote, als der Oberkreisdirektor zufällig in Hodenhagen weilte. Der damalige 1. Vorsitzende Hermann Runge nahm ihn einfach an die Hand und zeigte ihm unvorbereitet das Baugelände. Das Vorhaben war für den Verein so wichtig, dass das Wetter keine Rolle spielte. In Gummistiefeln und bei strömendem Regen musste der Oberkreisdirektor durch den auf geweichten Boden stapfen.
Mit der Baugenehmigung begannen die Arbeiten. Die Mitglieder und Freunde des Sportvereins leisteten viele, viele Arbeitsstunden, um das Gebäude in Eigenregie fertig zu stellen. In allen Vorstands Sitzungen der Jahre 1969 und 1970 ging es immer wieder um Probleme bei der Arbeitseinteilung. Besonders tatkräftige Helfer waren neben anderen Horst Duensing, Wilhelm Wiechmann, Günter Kruse, Hermann Runge, Werner Brüsehoff, Ulrich Jankowski, Alfred Schwiesselmann, Siefried Schultze und Georg Preiß. Auch die Hodenhagener Betriebe Heinrich Rosenberg, Arno Altmann, Fritz Körber, Wilfried Helberg, Friedrich von Below und Heinz Krüger sen. Haben den Bau des Sportheims unterstützt.
Nach manchen Schwierigkeiten konnte das Sportheim endlich am 28. Mai 1971 eingeweiht werden. Gleichzeitig wurde auch das 50 jährige Bestehen des SV Hodenhagen mit einem Kommers in der „Turn- und Sporthalle Allertal“ begangen. Hausmeister und erster Vereinswirt im Sportheim wurde Wilhelm Wiechmann.
Am 20. April 1970 wurde eine Frauen Gymnastik-Gruppe gegründet, deren Leitung Loni Giesecke übernahm. Mit 26 Beteiligten handelte es sich von Anfang an um eine gut besetzte Sparte. Vielleicht erinnern sich noch einige Leser, dass sich diese Gruppe ursprünglich den Namen „Hoch das Bein“ gegeben hatte.
Am 16. Februar 1971 entstand das Kinderturnen. Die ersten Übungsleiterinnen waren Ute Schumacher und Gerda Oehlerking.
Im November 1972 fegte über ganz Norddeutschland ein gewaltiger Sturm hinweg. Auch in Hodenhagen entstanden dadurch große Schäden. Aber so verheerend die Folgen für viele auch gewesen sein mögen —für den SV Grün-Weiß hatte dieser Sturm eine äußerst angenehme Folge. Sozusagen von höherer Warte wurde der Erwerb des Sportgeländes ermöglicht.
Dem Verein gehörten zwar die Gebäude, Umzäunungen und sonstigen Einrichtungen auf dem Sportplatz; das Grundstück selbst war jedoch nur gepachtet. Schon lange wollte der Verein das Grundstück erwerben. Der Kaufpreis überstieg aber bei weitem die finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Nun wurde der Eigentümer des Sportgeländes, Landwirt Hans-Heinrich Hoops, durch den Sturm arg getroffen. Insbesondere seine Baumbestände lagen brach. Darum machte er dem SV Hodenhagen ein verlockendes Angebot: Er überläßt dem Verein die Anlage, und im Gegenzug erledigt der SV die Aufräumarbeiten im Wald. Laut Kaufvertrag vom 18. Dezember 1972 verpflichtete sich der Verein daher zum „Fällen der durch Windbruch bzw. Windwurf betroffenen Bäume, ferner Zurechtschneiden des Holzes, ... bis zu einer Gesamtmenge von 2500 Festmetern. Die vorgenannten Holzarbeiten müssen bis zum 31. (!) April 1973 bewältigt werden.“ Damit der Verein die Arbeit auch wirklich termingerecht erledigen konnte, wurde der Monat April vertraglich um einen Tag verlängert.
Es folgte eine beispielgebende Aktion der Zusammenarbeit, über die sogar die NDR-Sportschau berichtete. Viele Hodenhagener opferten ihre Freizeit, um in über 3000 mühevollen Arbeitsstunden das Bruchholz termingerecht innerhalb von 5 Monaten aufzuarbeiten. Der Verein sorgte für Äxte, Spaten, Sicherheitsschuhe, Gummistiefel und Versicherungsschutz. Die Feuerwehr stellte zusätzliche Motorsägen zur Verfügung, die Gemeinde gab einen Zuschuss von 4200 DM. Unterstützung erhielt der Verein auch von Hodenhagener Betrieben durch Verpflegung und anderweitige Spenden. Im Juni 1973 feierte der Verein nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten ein Holzfest, bei dem jeder Besucher eine kleine Holzplakette erhielt.
1973 erhielten die beiden Fußballplätze Flutlichtanlagen. Außerdem wurde von der Gemeinde eine Straße zum Sportplatz gebaut. Mit dem Erwerb des Sportgeländes hatte der Verein nämlich ein Wegerecht entlang der Ostgrenze erhalten. Schon bald kam es zu Problemen beim Parken. Wieder wurde mit Hans-Heinrich Hoops verhandelt: Parkplätze sollten beschaffen werden. Gleichzeitig erörterte man auch die Anpacht eines weiteren Grundstücks, um Tennisplätze anzulegen. Die Verhandlungen waren erfolgreich. Am 29. August 1973 wurde der Pachtvertrag unterschrieben, und bereits 1974 begann der Verein mit dem Bau der Tennisanlage.
Im gleichen Jahr wurde mit Unterstützung der Firma Arno Altmann auf dem Fußballplatz eine Werbewand errichtet. „Jetzt braucht der Sportverein Ihre Hilfe“ war das Motto einer Spendenaktion, die 1975 ins Leben gerufen wurde. Durch den Erwerb des Sportgeländes entstanden Folgekosten für Vermessung und gerichtliche Eintragung, deren Übernahme durch den Verein im Kaufvertrag festgelegt worden war. Die Kosten waren so hoch, daß der Verein sie nicht aus eigener Kraft bezahlen konnte. Daher wurden im ganzen Ort Briefumschläge verteilt, verbunden mit der Bitte, Geld zu spenden. Mehr als 400 Bürger beteiligten sich an der Aktion. Die gesammelte Summe übertraf die Erwartungen des Vorstands und konnte die Ausgaben weitgehend decken.
Auch auf dem sportlichen Sektor erzielte der Verein Erfolge. 1975 gelang der 1. Herren-Fußballmannschaft der Aufstieg in die Bezirksklasse. 1977 wurde ein dritter Fußballplatz geschaffen. Familie Speichert stellte das Gelände zunächst für 5 Jahre kostenlos zur Verfügung und verlängerte danach das Angebot auf unbestimmte Zeit. Im Jahre 1980 entstand auch für diesen sogenannten C-Platz eine Flutlichtanlage. Am 30. September 1978 nahmen Erika und Wilhelm Wiechmann Abschied von ihren Posten als Vereinswirte. Sie übergaben die Bewirtschaftung des Sportheims nach 7jähriger Tätigkeit an Claus und Rosi Andre. Ihnen folgten Hannelore Kruse, Herbert und Angela Weißgerber sowie Heino und Sandra Trautmann. Im Jubiläumsjahr 1996 wird das Sportheim von Heinz und Bärbel Wiesemann bewirtschaftet.
Am 25. Februar 1980 verabschiedete der Verein auf seiner Jahreshauptversammlung eine Satzungsänderung. Aufgrund dieser Änderung wurde der SV Hodenhagen als gemeinnützig anerkannt.
Im Laufe der Jahre hatte die Witterung deutliche Spuren auf der Aschenbahn hinterlassen, so dass eine Sanierung dringend erforderlich war. Deswegen wurde 1981 die Laufbahn um den A-Platz von Grund auf erneuert. Die Kosten übernahm weitgehend Ludwig Leseberg, ein passionierter Langläufer.
Wie wichtig das Thema „Bier“ ist, zeigte sich abermals am 6. April 1984. Wegen des Wechsels des Bierlieferanten fand eigens eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Auf die Frage, ob der Verein jährlich eine bestimmte Menge Bier abnehmen müsse, gab der Vorstand eine klare Antwort: Ja, 75 Hektoliter — aber das sei nach den Erfahrungen der letzten Jahre kein Problem.
Im Jahre 1984 entstand in Hodenhagen das Schulzentrum. Zusammen mit den Unterrichtsräumen errichtete der Landkreis eine neue Turnhalle. Am 1. Oktober 1984 fand die Einweihungsfeier statt. Diese neue Halle war viel besser für den Sport geeignet als die alte aus den 50er Jahren. Mit den Schulkindern zogen auch die Sparten des SV Hodenhagen um. Damit hatte die alte Halle als Turnstätte ausgedient. Sie wurde umgebaut und bietet heute als „Aller-Meiße-Halle“ Räumlichkeiten für Feste und Veranstaltungen aller Art. Der Sportverein veranstaltet dort alljährlich seine Kindermaskerade, den Sportlerball zu Pfingsten, den Kameradschaftsabend, die Jugend-Weihnachtsfeier und den Silvesterball.
Der Anfang der 80er Jahre war für den SV Hodenhagen eine Zeit der Sparten Neugründungen. 1982 rief Eva Trube das Kinderturnen erneut ins Leben, nachdem es zwischenzeitlich immer wieder Durststrecken gegeben hatte. Die Sparte Badminton entstand 1984, ebenso wie die Sparte Basketball und eine zweite Damen-Gymnastik-Gruppe, die sogenannte „Donnerstags-Gruppe“. In dieser „Gründerzeit“ konnte Norbert Singpiel als 500. Mitglied geehrt werden. Im März 1985 gab es ein Sportfest mit einer Vorstellung aller Sparten in der neuen Turnhalle. Leider waren nicht alle Neugründungen von Dauer, beispielsweise blieb die Basketballabteilung nur wenige Jahre bestehen.
Die Aktivitäten des SV Hodenhagen beschränkten sich nie auf den Sport allein. Als Beispiel sei die Jugendarbeit des Vereins genannt. Zahlreiche Jugendfahrten wurden unternommen, die etwa an den Bodensee und 1987 sogar bis nach Italien führten. Auch am Sommerferienprogramm der Samtgemeinde Ahlden beteiligt sich der SV Hodenhagen regelmäßig. Eine besondere Attraktion war der Besuch eines Fernsehstudios der ARD in Baden-Baden. Die Kinder und Jugendlichen hatten das Glück, zusammen mit Karsten Möller bei der Aufzeichnung des „Disney Clubs“ dabei zu sein.
Freundschaftliche Kontakte bestehen zum TSV Friesenstolz Riepe in Ostfriesland, mit dem wir uns seit vielen Jahren verbunden fühlen. Gegenseitige Besuche und Trainingslageraufenthalte, insbesondere von Jugendmannschaften, finden regelmäßig statt.
An dieser Stelle ist es angebracht, ein paar Sätze über die große Pfingstsportwoche zu sagen. Ursprünglich handelte es sich um ein eintägiges Sportfest am Pfingstsonntag, das im Laufe der Jahre auf 2 Tage ausgedehnt worden war. In den 70er Jahren wurde dann der Gedanke von Karl-Gerhard Tamke umgesetzt, aus diesem Sportfest eine ganze Sportwoche zu machen. Seither gibt es auf dem Platz der Grün-Weißen eine Woche lang nicht nur spannende Spiele, sondern auch Unterhaltung im Bierzelt, an der Würstchenbude und im Sportheim bei Kaffee und Kuchen. Es wurde ein Weinabend ins Leben gerufen, und der Pfingstsonnabend klingt aus, indem sich Mitglieder des Sportvereins am Aufstellen des Maibaums beteiligen. Die Pfingstsportwoche endet mit dem großen Pfingstball am Sonntag. Vor dem Umbau der Turnhalle zur Aller-Meiße-Halle wurde dieser Ball in völliger Eigenregie der Mitglieder durchgeführt. In der vorsintflutlich anmutenden Küche konnten sich Sportlerinnen, Sportler und Gäste an Würstchen, Brühe und belegten Brötchen stärken oder zur Aufmunterung Kaffee trinken. Die Stimmung im „Keller-Cafe und an der improvisierten Sektbar war mit Sicherheit nicht schlechter als heutzutage unter professioneller Bewirtung, und auch die Amateure hinter dem Biertresen standen den Profis von heute in nichts nach.
Auf keinen Fall unerwähnt bleiben dürfen die großen E- und F-Jugend-Turniere, die im Rahmen der Pfingstsportwoche stattfinden. Auf Einladung des Sportvereins nehmen an diesem Turnier Mannschaften aus ganz Norddeutschland und Berlin teil, u. a. auch der Nachwuchs der Bundesligisten aus Bremen, Hamburg und Hannover. Mit jeweils, über 20 Mannschaften gehört das Turnier zu den größten seiner Art in der Umgebung. Es erfährt weit über die Grenzen Hodenhagens hinaus Zuspruch und Anerkennung wegen der hervorragenden Organisation und Durchführung.
Dieses alljährlich wiederkehrende und für die jugendlichen Fußballer aufregende Ereignis hatte eine schöne Begleiterscheinung, an der man unschwer erkennen kann, wie wichtig ein Sportverein für das dörfliche Leben ist und wie positiv sich das Miteinander von Dorf- und Vereinsleben auswirkt. Pünktlich beim Beginn der Pfingstferien zogen nämlich viele, viele kleine Hodenhagener mit ihren Zelten aufs Sportgelände, egal ob sie Sportler waren oder nicht, und verbrachten dort in Obhut von „Tante Rosi“ und „Onkel Claus“ vergnügliche Tage. Auf die Fragen der besorgten Mütter nach Frühstück oder Körperpflege kamen beruhigende Antworten. „Tante Rosi“ hatte für jeden ein Brötchen übrig, ganz ohne Entgelt. Und unter der Leitung von „Tante Loni“ unternahmen die Kids manche Nachtwanderung.
Zum größten Zuschauermagneten der Sportwoche ist wohl das seit 5 Jahren bestehende Freizeitturnier geworden, in dem sich Thekenmannschaften, Hodenhagener Vereine und Unternehmen sehenswerte Fußballduelle liefern.
1988 gab es weitere Spartenneugründungen. Unter der Leitung von Ingrid Kloft entstand eine Bahnengolf-Abteilung, und es formierte sich eine Jazzdance-Gruppe. Heinz Trautmann wurde zum Seniorenbeauftragten berufen, denn der Verein kümmert sich nicht nur um die Jugend, sondern auch um seine älteren Mitglieder. Alljährlich zur Adventszeit findet eine Weihnachtsfeier für Senioren statt. Zudem unterstützt der SV Hodenhagen die Seniorentreffen der Fußballer auf Kreisebene. Seit 1993 existiert eine Seniorensportgruppe unter der Leitung von Elke Möller. Dass beim SV Hodenhagen nicht nur Leistungssport betrieben wird, zeigte sich auch 1990, denn damals überlegte der Vorstand, ein Fitness-Zentrum und eine Sauna an das Sportheim anzubauen. Nach genaueren Erkundungen mußte man diesen Plan wieder aufgeben, da er nicht finanzierbar war. Obwohl das Vorhaben nicht realisiert wurde, macht es das Engagement deutlich, mit dem der Verein die Freizeitgestaltung der Mitglieder fördert.
Seit 1992 können Mitglieder, Nichtmitglieder und auch ganze Familien über den SV Hodenhagen das Sportabzeichen erwerben. Gleich im ersten Jahr gelang es, auf Kreisebene den 6. Platz beim Sportabzeichen-Wettbewerb der Vereine zu erringen. 5 % der Vereinsmitglieder hatten das Abzeichen erworben, insgesamt waren es 38 Abzeichen. Diese Zahl steigerte sich bis 1994 sogar auf 47 Sportabzeichen.
Im Oktober 1992 wurde auf einer außerordentlichen Versammlung mit großer Mehrheit beschlossen, den rund 7000 qm großen C-Fußballplatz zu kaufen. Dies war nur möglich, weil die Gemeinde Hodenhagen eine beträchtliche Summe beisteuerte. Darin offenbarte sich wieder einmal die gute örtliche Zusammenarbeit von Gemeinderat und Sportverein.
Das jüngste Vorhaben vollendete der Verein im Jubiläumsjahr 1996 — die Sportanlagen wurden an das Kanalisationsnetz der Samtgemeinde Ahlden angeschlossen.